Tag 24: Plastikfrei(er)es Büro und Flüssigseife/Spüli

Heute hab ich mir meinen Schreibtisch im Büro mal bei einem längeren Telefonat länger angeschaut und dabei festgestellt, wie viel Plastik ich da um mich herum versammelt hatte. Schön ist ja, dass wir so tolle Metalltische haben, wenigstens muss ich da keine Plastikoptik ertragen. Ich hab dann angefangen, die ganzen Filzstifte und Eddings von meinem Platz zu verbannen (gerade Eddings brauchen wir leider für die Autogrammpost auch weiterhin, das geht nicht anders, aber für den täglichen Gebrauch sind sie wirklich nicht nötig…). Meinen Kugelschreiber habe ich durch einen Bleistift ersetzt, meine zwei Marker durch Buntstifte in rot und gelb und am meisten angetan bin ich von dem alten Tacker, den ich noch im Schrank gefunden habe – der war zwar komplett dahin, weil sich Klammern irgendwie verhakt hatten – ich weiß auch nicht, was das für eine Unsitte ist, kaputte Sachen wieder in den Büromaterialschrank zurückzulegen, aber das ist ein ganz anderes Thema – aber irgendwie hab ich nach einigem Basteln das  gute Stück doch noch retten können. Die Variante links habe ich jetzt vom Schreibtisch entfernt.

20140724-220219-79339508.jpg

 

Die einzigen beiden Stifte, die noch aus Plastik sind, sind ein Stabilo, den ich brauche, um unser Fahrtenbuch zu führen – Behörden finden Bleistifte eher ungeil und einen Füller habe ich (noch) nicht – und einen CD-Schreiber, den ich für meinen Job auch regelmäßig brauche.

Nach der Arbeit bin ich auf dem Weg in den Basic erst einmal in das abendliche Sommergewitter gekommen, was ich aber irgendwie gut fand, weil es den ganzen Tag so warm war – das war eine willkommene Abkühlung. Dort hab ich dann Kernseife gekauft, im Real auf dem Heimweg noch eine große Packung Kaisernatron (wobei ich echt nicht verstehe, warum in der Pappumverpackung weitere Papierverpackungen sind, ich dachte, das wäre ähnlich wie Salz von der Handhabung her. Schade!) und dann habe ich zuhause zuerst die Flüssigseife ausprobiert aus der Rezeptesammlung, die ich vor ein paar Tagen gepostet habe. Das ging total einfach, ich hab die Kernseife kleingeraspelt, 2,5 Liter heißes Wasser draufgekippt, 20 Tropfen ätherisches Öl rein (Zitrone) umgerührt mit dem Schneebesen und nach einer Stunde war alles aufgelöst und kühl genug zum Umfüllen in die beiden Waschmittelpackungen, die ich aus dem Müll gerettet hab. Davon hab ich dann 45ml mit 250 ml Wasser (warm, nicht kochend) und einem halben Teelöffel Natron vermischt und in ein Joghurtglas gefüllt, weil ich momentan noch keinen Seifenspender aus Glas oder Edelstahl habe, das wird mein neues Spülmittel. Mal sehen, ob das was kann oder ob es für die fettigen Sachen nicht reicht. Ich hab noch einen Rest von meinem anderen Zeug, das habe ich auch in ein Glas gefüllt und werde das als Reserve behalten für besonders hartnäckige Fälle. Meine Frage an Euch: Ganz ähnlich sieht ein Waschmittelrezept aus, das ich auf mehreren Websites und auch in der Rezeptesammlung gefunden habe:

– 15 gr Seife reiben
– 340 ml Wasser kochen lassen
– Die geriebene Seife in eine Schüssel geben, das heiße Wasser darüber gießen, dann 2 EL Kristall Soda dazu und alles mit dem Schneebesen umrühren
– 1 Stunde in Ruhe lassen
– 340 ml Wasser kochen lassen, dann im Schüssel gießen und wieder mal umrühren. Wenn eine kleine Prise Duft erwünscht ist, 10 Tropfen von einem ätherischen Öl dazugeben
– alles wird bald fest. Am nächsten Tag wieder mal 340 ml Wasser kochen lassen und wieder in die Schüssel gießen und mit dem Schneebesen umrühren.
– Das selbstgemachte Waschmittel mithilfe eines Trichters in die Flasche füllen.

Habt Ihr das schon mal ausprobiert? Ich habe bis auf das Kristallsoda alles da, aber unsere Maschine im Haus ist halt eine Gemeinschaftsmaschine und ich bin mir nicht sicher, wie gut oder schlecht das für die Geräte ist. Gibt es da Langzeiterfahrungen von Euch, auch was die Reinigung und die Pflege der Kleidung angeht? Sonst kaufe ich mir einfach ein Waschpulver in einem Pappkarton, das ginge natürlich auch jederzeit.

PS:


Dumme Menschen, dicke Blagen
Jeden Tag nur Müll im Magen
Plastikfraß und Trash-Chemie
Antibiotika im Vieh

Ohoho – die Welt ist voller Scheißefresser
Ohoho – und dahinter steckt System
Ohoho – an Billigmüll verdient sich’s besser
Ohoho – ich kann es nicht mehr sehn

12 thoughts on “Tag 24: Plastikfrei(er)es Büro und Flüssigseife/Spüli

  1. widerstandistzweckmaessig

    Ich bin ja mal gespannt auf Deine Erfahrungen bezüglich Geschirr spülen.

    Bezüglich Waschmittel: Ich habe es als Pulverwaschmittel selbst gemacht http://widerstandistzweckmaessig.wordpress.com/2014/04/12/selbst-gemacht-statt-selbst-gekauft-waschmittel/ war aber nicht 100%ig zufrieden und verwende daher jetzt im Bioladen abgefülltes Bio-Flüssigwaschmittel.

    Grundsätzlich denke ich, dass die Sache funktioniert, ich hätte noch ein bisschen mehr mit der Dosierung experimentieren müssen, das war mir aufgrund verschiedener Umstände im Moment zu mühsam.

    lg
    Maria

    Reply
    1. crystalsmile Post author

      Hmmmmm…. Das Foto hat mich jetzt ein bisschen abgeschreckt, muss ich gestehen, hahaha. Vielleicht probiere ich es doch erst einmal mit dem Waschpulver von Sonett, das soll ja sehr gut sein.

      Reply
  2. Tanja Heller

    Ich hab wieder ein Telefon mit Schnur. Kann einfach die Augen schließen und der Stimme lauschen. Rumlaufen muss man dabei nämlich gar nicht. Vorteil ist, der Akku piepst nicht dauernd, weil er leer ist. Ich hab auch wieder genau das gleiche Telefon, das ich früher so liebte. Ich kaufe mir Dinge, die sich bewährt haben, einfach nochmal.

    Ja, bitte teste das Spülmittel mal für uns. Ich wäre auch interessiert da umzustellen. Für ganz Fettiges geht auch Salz sehr gut. Pfannen und so. Sauberer geht’s nicht. In der Zwischenzeit mach ich mal meine Mehlvorräte leer. Warum hab ich nur so viel Mehl gekauft? Ich wollte wahrscheinlich Bäckerin werden. Jaja, die Konsumfallen. 🙂

    Reply
    1. crystalsmile Post author

      Ich hätte auch gerne wieder so ein ganz altes mit Wählscheibe, ich mag ja diesen Retrolook total gerne. Du hast eigentlich vollkommen Recht, ich hab dieses Telefon vor ein paar Jahren mal gekauft, weil es einen Anrufbeantworter mit drin hat und ganz ehrlich: Der AB ist das, was mich am meisten an dem Teil nervt, weil ich meist nur Sachen von Gewinnspielen drauf habe oder aber Leute, die ich gar nicht zurückrufen will… Vielleicht sollte ich mal auf dem Flohmarkt schauen, ob ich da was Schönes finde 🙂

      Salz in der Pfanne funktioniert tatsächlich super, vor allen Dingen wenn man gusseiserne Pfannen hat, ich werde heute Abend zum ersten Mal das neue Spüli testen, morgen gibt es dann den ersten Eindruck zu vermelden!

      Oh das mit dem Konsumfallen kenne ich… ich hab gestern Lunapads zum Testen bestellt – und nicht nur eins, weil wenn, dann will man das ja auch ausgiebig ausprobieren, in verschiedenen Größen und so… Na ja, vielleicht ist es ja was für mich und in Zukunft kann ich da wieder Plastik sparen…

      Reply
  3. Zora

    Autogrammpost? Was hast du denn für einen Job?!?
    Flüssigwaschmittel hab ich auch gemacht und find es im Wechsel mit Ecover-Pulver eine gute Sache – is aber offensichtlich eine Geschmacksfrage.
    LG Zora

    Reply
    1. crystalsmile Post author

      Ich arbeite bei einem Label, da gehört das zum “täglich Brot” 🙂

      Im Wechsel wäre es natürlich tatsächlich eine Option… Nach welchem Rezept hast Du das denn zusammengerührt?

      Reply
      1. crystalsmile Post author

        Danke für den Link, wenn das abwechselnd so gut funktioniert, sollte ich das auch mal ausprobieren. Ich habe auch in den Kommentaren gelesen, dass das Waschmittel von Sonnett auf Dauer so komisch roch – war das das Flüssigmittel oder das Pulver?

    1. crystalsmile Post author

      Das sollten dann schon Kastanien aus Deutschland sein, vielleicht kann ich das im Herbst mal testen. Ich habe nämlich gehört, dass Waschnüsse und -kastanien so beliebt geworden sind, dass die Menschen in den armen Regionen, die schon seit vielen Jahrhunderten so waschen, jetzt Probleme bekommen, weil die Sachen zu uns exportiert werden und das Zeug vor Ort knapp wird. Aber wenn im Herbst die eigenen Kastanien fallen, werde ich das bei Gelegenheit mal testen!

      Reply
      1. Chrissi

        Ja, man kann hier einfach im Park oder am Straßenrand Kastanien sammeln und die so verwenden 🙂 Waschnüsse und deren Problematik in Indien sind problematisch, daher freue ich mich über regionale Alternativen wie Kastanien und auch Seifenkraut, aber da habe ich noch nichts drüber gehört, wie man Seifenkraut zum Waschen verwendet… Wäre aber bestimmt auch mal interessant! 🙂

      2. crystalsmile Post author

        Von Seifenkraut habe ich auch schon viel gehört, auch als Spüliersatz, ich muss halt immer sehen, wie das für die Maschine ist, weil ich keine eigene habe, deshalb muss ich immer doppelt so intensiv recherchieren – ich will ja nicht für den “Tod” unserer Hausmaschine verantwortlich sein 😀

Leave a comment